In diesem Jahr gibt es einige Herausforderungen für die Traubenproduzenten:

Ägypten

Die Wetterbedingungen während der Blüte- und Wachstumsphasen waren in diesem Jahr herausfordernd und führten zu einem reduzierten Ernteertrag der hellen kernlosen Trauben. In einigen Regionen, in denen insbesondere frühe Sorten wie Early Sweet und Prime angebaut werden, erwarten wir eine Ernteverringerung von 20-30% im Vergleich zu den Vorjahren. Die Situation bei dunklen kernlosen Trauben ist vergleichsweise besser, da die Produktionsflächen in den letzten Jahren ausgebaut wurden.

Die Verfügbarkeit kann daher bis zur KW 26/27 gewährleistet werden. In den KW 21/22 führten allerdings einige logistische Herausforderungen im Hafen von Damiette zu geringen Verfügbarkeiten. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Situation bald normalisieren wird.

Italien

Aufgrund der deutlich höheren Regenmengen als im Mai üblich, sind zusätzliche Kosten für den Pflanzenschutz angefallen. Betroffen waren hauptsächlich große Kooperativen, kleinere Produzenten waren aufgrund der Kosten nicht in der Lage, ihre Felder optimal zu versorgen. Bei den hellen kernhaltigen Frühsorten ist daher mit eher kleineren Kalibern zu rechnen.

Obwohl sich die Trauben noch in der finalen Wachstumsphase befinden, können wir bei den kernlosen Sorten insgesamt von einer guten Ernte ausgehen. Besondere Sorten wie Arra-30 werden in ausreichenden Mengen vorhanden sein. In den kommenden Wochen stehen uns nähere Informationen zur Verfügung.

Spanien

Die Regenfälle der letzten Wochen haben auch in Spanien Probleme in der Produktion hervorgerufen. Die Produzenten in Murcia und Alicante mussten ihre Felder vor Pilzbefall schützen, da dort die Niederschlagsmenge von sechs Monaten in nur einer Woche zu verzeichnen war.

Es bleibt daher noch offen, ob alle Felder die Spezifikationen für den deutschen Markt einhalten können. Bedingt durch den relativ kühlen Monat Mai, ist mit einem um einige Tage verspäteten Erntebeginn zu rechnen, wenngleich man die Entwicklung und Witterungsbedingungen im Juni noch abwarten muss. Die größte Herausforderung wird die Verfügbarkeit von Frühware mit entsprechenden Spezifikationen sein.
Derzeit gehen wir davon aus, dass die Ernte in Murcia in der ersten Juliwoche beginnt – gefolgt von Alicante.

Griechenland

In Griechenland gab es ebenfalls viele Regenfälle in den Monaten April und Mai. Diese werden jedoch, nach derzeitigem Stand, keine nennenswerten Auswirkungen auf die Traubenernte haben. Aktuell erwarten wir eine normale Saison.

Juni 2023