Clementinenmengen werden fehlen

Fernando Blasco, Produktverantwortlicher der KÖLLA Gruppe
„Es werden deutliche Mengen an Clementinen fehlen“

Die weltweit vernetzte KÖLLA Gruppe feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen und bietet ein breites Sortiment an Obst und Gemüse an. Im Gespräch mit Fernando Blasco erzählt  er uns unter anderem vom aktuellen Stand der bevorstehenden Zitrussaison.

Verluste bei Zitronen, bessere Qualitäten bei Orangen
„Bei den Zitronen schätzen wir, dass wir mit einem Verlust von ca. 20% bei Primofiori, die von Oktober bis März/April angeboten werden und einem Minus von 40% mit der Sorte Verna, die ab März angeboten wird, rechnen müssen“, so Blasco. „Unsere Orangen weisen dieses Jahr bessere Qualitäten und Kaliber als letztes Jahr auf, wobei wir bis zum Januar 2022 im Vergleich zum letzten Jahr weniger Ware haben werden. Ab Februar 2022 wird es wieder etwas mehr geben, wobei wir aber davon ausgehen, dass es keine Fehlmengen geben wird.“

Bis zu 40% weniger Clementinen
Das „heißeste Thema“ werden Blasco zufolge Clementinen sein. „Es werden deutliche Mengen an Clementinen fehlen. Von Ende Oktober bis Ende Dezember müssen wir uns bei den Clemenules mit einem Minus von bis zu 40% in dem Hauptgebiet Castellón/Tarragona einstellen. Zum Saisonanfang wird es auch von Marisol eine reduzierte Ernte geben, denn diese Sorte wird langsam durch andere Sorten ersetzt,“ sagt Blasco.

„Normale“ Mengen Mandarinen, höhere Nachfrage nach Satsumas
Im Gegensatz dazu scheint die Produktion der Mandarinen normal zu sein. Blasco: „Mengen sollten ausreichend vorhanden sein. Allerdings ist es noch zu früh, um genaue Prognosen zu stellen – es kann noch viel passieren. Durch die fehlenden Mengen an Clementinen erwarten wir eine stärkere Nachfrage an Satsumas. Man merkt das jetzt schon vor allem anhand der Anfragen aus Skandinavien und UK. Die Preise sind einfach fester.“

Steigende Preise
Blasco zufolge wird das Preisniveau nicht vergleichbar sein mit dem der letzten 2 Jahre. So wird sich der Preis von Clementinen um 0,10-0,15 €/kg gegenüber dem letzten Jahr erhöhen, während sich die Preise für Mandarinen analog zur letzten Saison einstellen sollten. Bei den Satsumas rechnet die KÖLLA Gruppe mit einer konkreten Menge, die angeboten werden kann. Blasco: “ Es werden jetzt schon Programme geschlossen, die je nach Kaliber und Sortierung bei einem Preisabgang von 0,80 € bis 1,00 € pro kg liegen. Darunter werden in diesem Jahr keine Programme laufen.

Knappe Kapazitäten
„Die KÖLLA Gruppe ist im Bereich Logistik sehr gut aufgestellt“, sagt Blasco. „Jedes unserer Büros verfügt über ein eigenes Logistikteam und zudem arbeiten wir mit unserer Tochtergesellschaft Top Line Logistics sehr eng zusammen. Auch bei KÖLLA waren Kapazitäten knapp, aber durch die standortübergreifende enge Kommunikation finden wir immer wieder Lösungen.“

Nachhaltigkeit wird in der KÖLLA Gruppe großgeschrieben, was sich auch im Umgang mit den genutzten Verpackungen zeigt. „Der Trend geht ganz klar in Richtung Vermeidung von Plastik und Einsatz nachhaltiger Verpackungen. So bieten und liefern wir schon seit mehr als zwei Jahren bspw. Zitrusfrüchte in kompostierbaren Zellulosenetzen an. Kunststoffnetzte kommen nur noch auf Kundenwunsch in die Verarbeitung. Des Weiteren verpacken wir lose Ware vornehmlich in Karton oder Holz.

Interview aus freshplaza

Autor: Jonny Diep