In diesem Jahr werden bei der Kirschenernte in Spanien nach bisherigen Prognosen rund 70 % der Ernte vom Vorjahr erwartet. Trotz der angekündigten Regenfront in der Kalenderwoche 15 und 16 startet gegen Ende des Monats vorerst die Ernte der weichen Kirschensorten.
Die südwestlichen Regionen des Landes haben während der Wintermonate vermehrt milde Temperaturen. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Ernte – diese wird Mitte Mai in der Extremadura (Valle del Jerte) angesetzt. Derzeitige Schätzungen sagen große Mengen an Kirschen voraus.
Sollte der Regen in den nächsten Wochen zurückgehen, kann man im Nordosten Spaniens im Bereich Tarragona ebenfalls mit einer qualitativen Ernte rechnen. Bisher wird ein Verlust von nur 30 % sowohl der weichen (Erntebeginn ist Ende KW 16) als auch der harten Sorten (Erntebeginn in der Kalenderwoche 20) vorhergesagt. In der angrenzenden Region Aragon gab es eine Kaltwetterfront, welche jedoch nur kleine Bereiche der Anbaugebiete in den unteren Teilen der Täler bezüglich der Ernte beeinträchtigt hat. Fast zeitgleich wird hier mit den weichen Sorten in der Kalenderwoche 16 und mit den harten Sorten in der Kalenderwoche 20 begonnen.
Zur gleichen Zeit haben sich über dem Südosten des Landes, in der Region Alicante, dunkle Wetterfronten ausgebreitet und dazu geführt, dass voraussichtlich nur 60 bis 70 % der weichen Kirschensorten eingebracht werden können. Die Haupt-Ernte-Saison beginnt am Ende der Kalenderwoche 16 und bekommt in der Kalenderwoche 21 Zuwachs von den harten Sorten. Nach bereits 10 Jahren der Produktion der festen Kirschensorten erfährt die Region Rund um Murcia in diesem Jahr einen leichten Produktionsanstieg mit neuen modern Sorten aus Amerika.
Bei der Wahl der Kirschensorten ist ein Trend zu selbstbestäubenden Blüten erkennen. Die erste Sorte der „harten“ Kirschen wird die selbstbestäubende Royal Tioga Kirsche sein. In der Region Tarragona wurde sowohl die Ernte der Royal Tiago, der Red Pacific, als auch der Nimba für die Kalenderwoche 18 angekündigt. Insgesamt erwartet man eine besonders erfolgreiche Ernte im südwestlichen Teil Spaniens. Der Ertrag im Süd- und Nordosten fällt aufgrund des instabilen Klimas 30 % geringer aus.
April 2021